Segeln, … so war’s
Leider müssen wir Euch mitteilen, daß wir diese Abteilung, mangels Nachfrage und Nachwuchses, zum 31.12.2017 schließen.
Die Ursprünge des Handicap-Segeln am Kemnader See. Die Wassersportgruppe „ Segeln „ der R.A.S. Witten e.V. Von den Anfängen bis zur Gegenwart – eine lesenswerte Geschichte.
Es waren 7 Kriegsversehrte, die unseren Verein unter dem Namen VSG Witten gegründet haben. Im Laufe der Jahre wurde er in BSG Witten und schließlich 2007 in REHA-AKTIV-SPORT Witten e.V. Verein für Rehabilitation, Prävention und Behindertensport umgetauft. (R.A.S.-Witten e.V.) Diese neue Bezeichnung sollte positiver auf Neuzugänge wirken. Im Jahr 2008 konnte dann das 50-jährige Bestehen gefeiert werden. Der Verein ist von Anfang an stetig gewachsen, sowohl in der Mitgliederzahl (heute ca. 200) als auch im Sportangebot. Die Beiträge sind von damals 4 DM auf heute 6 € gestiegen.
Im Jahre 1976 war der Beginn der Aufstauung der Ruhr im Bereich des Städtedreiecks Bochum, Hattingen und Witten. So entstand bis 1980 der Kemnader Stausee mit einer Fläche von 120 ha und seinen attraktiven Freizeiteinrichtungen. Schon im Vorfeld dieses Großereignisses begannen sich einzelne Segelvereine zu gründen, da wurde meist noch auf der Möhne und anderen Talsperren gesegelt. 1982 wurde dann innerhalb der damaligen BSG Witten die „Wassersportgruppe Segeln“ ins Leben gerufen. Gründer waren Erwin Genz (†) und Peter Rücker, die sofort gute Kontakte zu anderen Vereinen am See pflegten. Es stand der Gruppe, die bald schon 30 Segler hatte, relativ schnell drei Boote der Typen Pirat, Conger und Sailhorse zu Verfügung. Über den Kemnader See hinaus wurden schnell weitere Kontakte zu anderen Behindertenvereinen geknüpft. So wurden auf folgenden Revieren Regatten mit gesegelt:
- Auf dem Aasee in Münster
- Auf dem Elfrather See bei Krefeld
- Auf der Aggertalsperre bei Gummersbach
- Auf dem Halterner See bei Haltern
- Auf dem Kemnader Stausee bei Witten
Zur damaligen Zeit wurde der „Pirat“ als Regatta-Boot bestimmt. In den späteren Jahren lief alles mehr und mehr auf die „EFSIX“ als All-Round-Boot hinaus. So wurden also der Pirat und die Conger verkauft und die EFSIX „Skipper“ angeschafft. Bereits ab 1988 wurde im Wechsel auf den o.g. Revieren die Landesmeisterschaft des BSNW ausgetragen. Diese in Verbindung mit dem „Ruhrpokal“ wurde erstmalig im September 1995 ausgerichtet und gleich 15 Behindertencrews gaben der Veranstaltung den würdigen Rahmen. In den folgenden Jahren wurde beschlossen, auch Vereine mit Seglern ohne Behinderung einzuladen. Diese Idee fand großen Anklang und hat bis heute Bestand. Seit Anfang 1992 ist Segeln für behinderte Menschen vom DSV als Sport anerkannt. Von nun an wurden auch IDM (Internationale Deutsche Meisterschaften) ausgesegelt. Unsere Segler nahmen bereits 1994 am Dümmer See an der IDM teil. Der absolute Höhepunkt der damaligen Zeit war die von der BSG Witten 1996 auf dem Kemnader See ausgetragene IDM. Neben Seglern aus der gesamten BRD waren auch Segler aus der Schweiz, den Niederlanden und Polen angereist. Zusammen waren 21 Crewmannschaften am Start, eine Rekordbeteiligung, die nie wieder erreicht wurde.
Weitere Teilnahmen sind:
- 1999, IDM Berlin aus der Ober-Havel
- 2007, IDM Prien auf dem Chiemsee
- 2008, IDM Schwerin auf dem Schweriner See
- 2009, IDM Wilhelmshaven auf dem jadebusen
- 2010, IDM Prien auf dem Chiemsee
Andere Höhepunkte für BSG-Segler waren 1994 und 1995 die Teilnahme an der Kieler Woche.
Die Wittener Segler haben damals schon gute Leistungen gezeigt und viele vordere Plätze belegen können. Jedoch konnten in den letzen Jahren besonders erwähnens-werte Ergebnisse erzielt werden, wie:
- 2007, Landesmeister auf dem Kemnader See
- 2008, Landesmeister auf der Aggertalsperre
- 2008, IDM Deutsche Meister Crewboote auf dem Schweriner See
- 2009, IDM Deutsche Meister Crewboote aud dem Jaderevier
- 2010, IDM Deutsche Meister Crewboote auf dem Chiemsee
Seit 2005 wird der Ruhrpokal schon im April angesetzt, da die Wasserpest (Elodea Canadensis) ab Juni ein störungsfreies Segeln nicht mehr zulässt. Ausgesegelt werden übrigens wertvolle Wanderpreise, einer für die BSNW-Wertung und einer für unsere Gastmannschaften. Allein hierfür lohnt es sich schon, ob behindert oder nicht behindert an diesem Wettstreit teilzunehmen.
Wie ihr seht, hat die Vergangenheit sehr viel Licht gezeigt, da kann die Gruppe wirklich stolz auf sich sein. Das Jahr 2011 wird die Wassersportgruppe vorrangig für gezielte Mitgliederwerbung nutzen, um die eigene Existenz für die weitere Zukunft zu gewährleisten. Wir stellen uns dieser sportlichen Herausforderung mit ganzer Kraft.
Recherchiert und zusammengetragen
von Karl Bankamp und Wolfgang Grupe
Witten, im August 2010